Der Öldruck wird von den meisten Fahrern als feste Gegebenheit hingenommen, wie dieser von den Anzeigeinstrumenten angezeigt wird. Dabei kann man hier durchaus mehr in Betracht ziehen, als lediglich eine verlöschende Öldrucklampe oder eine mehr oder weniger träge Anzeige eines Öldruckmessers.
Grundsätzlich gilt, daß der Öldruck gleich der Summe aller Strömungswiderstände (Ölfilter, Ölviskosität, Ölkanäle, Lagerspiele, etc.) ist. In der Regel liegt der Öldruck bei Motorbetrieb im mittleren Drehzahlbereich und Betriebstemperatur bei 35-55 psi (2,4-3,8 bar). Öldrucklämpchen verlöschen in der Regel bei ca. 01-04 bar.
Alle bauliche Eingriffe ins Schmiersystem wie die Änderung der Lagerspiele, Vergrößerung oder Verkleinerung der Ölkanäle, Ölkanalverlängerungen (beispielsweise Einbau eines Ölkühlers mit entsprechenden Leitungen), etc., verändern den Öldruck.
Höhe des Öldrucks
Generell gilt die bereits von Race-Legende Smokey Yunick dargestellte Faustregel: Pro 1000 Umdrehungen Motordrehzahl sind 10 psi Öldruck ausreichend. So ist der Öldruck bei einem Motor, der beispielsweise mit maximal 6000 U/min betrieben wird, mit 60 psi vollkommen in Ordnung.
Da die Kraft, die zum Antrieb der Pumpe erforderlich ist, vom Motor abgezweigt werden muß (höherer Druck bedeutet mehr Kraftaufwand), geht jedes psi zu viel auf Kosten der Motorleistung. Das macht bei einem Rennmotor oder aber einem blueprinted Street Motor, wo kleinste Leistungseinsparungen von Bedeutung sind, mehr oder weniger viel aus. So werden beispielsweise Dragster-Motoren mit ca. 30psi!!! Öldruck bei 8500 U/min betrieben. Dies ist für die kurzzeitige Belastung beim Drag-Race ausreichend, für Straßenmotoren aber nicht nachahmenswert.
Zu hoher Öldruck
Zu höher Öldruck birgt neben der Leistungsschmälerung außerdem die Gefahr von Lagerauswaschungen in sich. Ist der Öldruck zu niedrig, ist der Aufbau des Schmierkeils in den Gleitlagern von Kurbel- und Nockenwelle nicht mehr gewährleistet.
Zu niedriger Öldruck
Zu niedriger Öldruck kann viele Ursachen haben: Zu hohe Öltemperatur, zu hoher Ölstand (Schaumbildung durch ins Öl schlagenden Kurbeltrieb), schadhafte Pumpe, zu große Lagerspiele, herausgefallene oder vergessene Ölkanalstopfen, verstopfte Ölfilter (Filter-Bypass wird aktiv), aus Pumpengehäuse gefallenes Ölpumpensaugrohr oder zu niedriger Ölstand (kurzzeitig aussetzender Öldruck).
Angaben über minimale Öldrucke sind stark unterschiedlich und hängen unter anderem stark von der Motorkonstruktion ab. Der min. Öldruck beim 350 cu in LT1 ab Baujahr 1992 liegt der Art niedrig bei: 6 psi / 1000 rpm, 18 psi / 2000 rpm, 24 psi / 4000 rpm. Beim 1992ger LT5, 32-Ventiler 350 cu in Motor liegt er allerdings bei min. 40 psi / 3000 rpm.